Sebastien Ogier beendet die Siegesserie von seinem Teamkollegen Sebastien Loeb bei der Rallye Deutschland 2011.
Am Mittwoch vor der Rallye erklärte Loeb, dass er auch die nächsten zwei Jahre für Citroen fahren wird. Darüber gab es lange Zeit Spekulationen über seine Zukunft. Es wird darüber zu einem anderen Zeitpunkt berichtet.
Für eine Überraschung sorgte gleich zu Begin der Rallye Jari-Matti Latvala, der die erste Bestzeit der neuen WRC’s auf Asphalt erzielte. Doch dann wechselte das Wetter von trocken auf Regen. Dabei verloren die Ford Fahrer und Petter Solberg an meisten Zeit auf die Konkurenz, da Petter Solberg einen Abzweig verpasste und die Ford Piloten mit der harten Reifenmischung unterwegs waren. Damit übernahm Ogier die Führung mit 1,3 Sekunden vor Loeb. Auf Platz 3 rutschte Hirvonen, mit bereits 32,5 Sekunden Rückstand. Auf dieser WP2 viel der erste Mini WRC aus – Patrik Flodin musste das Auto mit einer gebrochenen Wasserpumpe abstellen. Schlimmer erwischte es den S-WRC Fahrer aus Tschechien, Martin Prokop, der eine Weinmauer erwischte und eine Schneise durch den Weinberg hinterließ. Beide Fahrer fuhren am Samstag mit Hilfe der SuperRally weiter.
Gleich auf der letzten Wertungsprüfung der ersten Schleife meldet sich Loeb zurück und übernimmt die Führung der Rally, mit 4.4 Sekunden Vorsprung. Erneutes Pech gab es hier für Latvala, der sich durch einen Reifenschaden erneut viel Rückstand einhandelte und auf dem 7.Gesamtrang abrutschte.
Nach dem mittäglichen Service ging es erneut auf die drei Wertungsprüfung an der Mosel. Doch das Glück sollte erneut nicht auf Jari-Matti’s Seite sein – gerade mal 3km nach dem Start der 4.WP lief sein Ford Motor nur noch auf 3 Zylinder und er verlor wieder Zeit auf die Spitze. Auch sein Teamkollegen beschädigte seine Aufhängung hinten links, verlor 29 Sekunden auf die Bestzeit von Ogier. Auf der nächsten beiden WP’s sicherte sich Loeb die schnellste Zeit, gefolgt von seinem Teamkollegen Ogier. Latvala musste auf die letzten WP’s des Tages mit einem nicht laufenden Motor fahren, verlor nun deutlich den Anschluss an die Spitzenleute. Er konnte den Fehler leider nicht auf der Verbindungsetappe beheben. Loeb behält am Ende des 1.Tages seine Führung mit 7,4 Sekunden Vorsprung auf Ogier.
Eine wichtige Entscheidung fiel wenige Kilometer vor dem Ziel der WP6 in der S-WRC. Der bis dahin Führende Juho Hänninen rutsche in einer Linkskurve, in der viel Schotter lag gegen die Weinbergmauer und riss sich dabei die hintere rechte Radaufhängung völlig ab. Er rettete sich noch ins Ziel der WP, konnte aber nicht mehr in den Service fahren. Das gleiche Schicksal erlitt auch sein Teamkollegen Gassner Jr, mit dem selben Effekt. Beide wurden dann im Service wieder für den nächsten Tag hergerichtet. Führender ist nun Tanak, vor Kruuda und Al-Attiyah.
Am Samstag standen drei Prüfungen im Saarland auf dem Plan und zum Abschluss der jeweiligen Schleife die weltberühmte Panzerplatte Wertungsprüfung, die dieses Jahr auf 34,18km verkürzt war, nachdem sie die längste WRC WP im Jahre 2010 war.
Wieder setzte Jari-Matti Latvala die erste Bestzeit des Tages, auf den weiteren drei Prüfungen wechselten sich die beiden Sebastien ab. Latvala hat sich bereits bis zum Mittag auf die 10.Position nach vorne gekämpft. An der Spitze liegt weiterhin das Citroen-Werksteam, mit gerade einmal nur 4,8 Sekunden getrennt. Den 3.Rang holte sich nach der Panzerplatte Wertungsprüfung Sordo mit dem MINI WRC, mit über 30 Sekunden Vorsprung auf Hirvonen. Dieser erlitt einen Reifenschaden und fuhr damit bis zum Ende der WP. Auf dieser Wertungsprüfung gab es etliche Reifenschäden, sodass das Gesamtklassement schön durcheinander ging. Auf der vorletzten Wertungsprüfung des Tages, auf „Birkenfelder Land 2“ gab es erneut Reifenschäden von TOP Fahrern, jedoch wurde es mal wieder Jari-Matti zum Verhängnis, der dadurch von der Strecke flog und den Tag erneut nicht beenden konnte.
Dramatisch wurde es zum Schluss des Tages noch mal, auf der 34,18km langen Wertungsprüfung „Arena Panzerplatte 2“. Das bis dahin Führenden Sebastien Loeb erlitt einen Reifenschaden und verlor dadurch nicht nur die Führung an seinem Teamkollegen, sonder auch den Anschluss zu ihm. Er liegt nun über 1 Minute hinter ihm. Sordo konnte seinen dritten Platz vor Hirvonen behaupten. Dahinter folgen Meeke, Petter Solberg und Räikkönen.
An der Spitze änderte sich am Sonntag nichts mehr bis vor der PowerStage. Petter Solberg überhole Meeke noch, bevor dieser auf der vorletzten WP mit Motorproblemen aufhören musste. Leider auch schon nicht mehr dabei ist Mads Östberg, der sich auf der WP16 sein Auto nach Mauerkontakt stark beschädigte. Den Sieg in der PowerSteg und damit auch drei weitere Punkte in der Meisterschaft holte sich Sebastien Loeb, vor Ogier und Latvala.
Am Ende steht zwar auch ein Sebastien auf dem Siegerplatz, jedoch geht nun erstmal die Siegesserie von Loeb bei der Rallye Deutschland zu Ende. Schon zu sehen, dass auch MINI ihren ersten Podiumsplatz feiern können. Das gibt neuen Aufschwung für die Zukunft.
Hier noch das Gesamtergebnis eines turbulenten Einstandes auf Asphalt 2011:
1. | S. Ogier | Citroen Total WRT | Citroen DS3 WRC | 3:32.15,9 |
2. | S. Loeb | Citroen Total WRT | Citroen DS3 WRC | +39,8 |
3. | D. Sordo | Mini WRC Team | MINI Cooper Works WRC | +1.55,6 |
4. | M. Hirvonen | Ford Abu Dhabi WRT | Ford Fiesta RS WRC | +2.43,7 |
5. | P. Solberg | Petter Solberg WRT | Citroen DS3 WRC | +3.48,0 |
6. | K. Räikkönen | Ice 1 Racing | Citroen DS3 WRC | +7.24,6 |
7. | H. Solberg | Stobart M-Sport Ford | Ford Fiesta RS WRC | +7.45,9 |
8. | A. Araujo | Motorsport Italia/BAMP | MINI Cooper Works WRC | +9.29,8 |
9. | P. Van Merksteijn | Van Merksteiijn MS | Citroen DS3 WRC | +10.01,6 |
10. | D. Kuipers | Ferm Powertools WRT | Ford Fiesta RS WRC | +10.09,0 |
Der Punktestand nach dem Lauf in Deutschland 2011:
1. | S. Loeb | 192 Pkt |
2. | S. Ogier | 167 Pkt |
3. | M. Hirvonen | 156 Pkt |
4. | J.-M. Latvala | 96 Pkt |
5. | P. Solberg | 94 Pkt |
6. | M. Ostberg | 56 Pkt |
7. | M. Wilson | 40 Pkt |
8. | K. Räikkönen | 34 Pkt |
9. | H. Solberg | 32 Pkt |
10. | D. Sordo | 23Pkt |