WRC Rallye Monte Carlo 2017

Sebastien Ogier hat beim Saisonauftakt in Monte Carlo dort weitergemacht, wo er vor der Winterpause aufgehört hat. Der Franzose feierte seinen vierten Sieg im Fürstentum in Folge. Mit mehr als zwei Minuten hielt der Weltmeister seinen letztjährigen Teamkollegen Jari-Matti Latvala, der mittlerweile für Toyota unterwegs ist, auf Abstand. Dabei profitierte Ogier vom Ausfall von Neuville. Den Erfolg von Ogier hatten nicht viele Experten erwartet. Nach dem Rückzug von VW aus der Rallye-WM musste sich der Dauersieger in nur 6 Wochen an sein neues M-Sport-Team und den Fiesta WRC anpassen. Die Aufgabe gelang fast perfekt. Bis auf drei kleinere Ausrutscher, die zum Glück für Ogier ohne größere Konsequenzen blieben, kam er problemlos über die Pisten der französischen Seealpen. Jedoch hatte, der bis dahin schnellste Mann, Thierry Neuville, nicht so viel Glück. Der Hyundai-Pilot führte bereits mit über einer Minute Vorsprung auf Ogier, als er sich auf der letzten Samstagsprüfung die Hinterachse anschlug und damit die Radaufhängung zerstörte. Am Ausgang einer Linkskurve war der Belgier etwas früh auf dem Gas. Mit dem übersteuernden Heck blieb er an einem Felsen hängen. Mehr als die 5 Punkte für den Sieg auf der Special Stage am Ende der Rallye war für die Hyundai-Speerspitze nicht drin. Für das Schwesterauto von Hayden Paddon war bereits nach der ersten Prüfung Schluss. Der Neuseeländer hatte sein Auto auf der Auftakt-WP aufs Dach gerollt. Dabei wurde ein Zuschauer erfasst und tödlich verletzt. Aus Respekt vor dem Opfer zog das koreanische Werksteam das Auto mit der Startnummer 4 zurück. Nur Dani Sordo brachte seinen i20 ohne Zwischenfälle über die Distanz. Der Spanier wurde Vierter. Auch Citroën erlebte keinen gelungenen Saisonauftakt. Kris Meeke fuhr sich schon am Freitag das rechte Vorderrad krumm, als er in einer schnellen Linkskurve ausrutschte. Zwischendurch streikte auch noch die Technik an seinem neuen C3 WRC. Für das endgültige Aus sorgte schließlich eine Kollision auf dem Rückweg nach Monaco am Abend. Auf öffentlichen Straßen war dem Nordiren ein anderes Auto ins rechte Hinterrad gefahren. Stephane Levebfre im zweiten C3 WRC hatte ebenfalls mit technischen Problemen zu kämpfen. Der französische Youngster kam am Ende nur auf Platz 9. Bester Citroën-Pilot war somit Craig Breen, der mit einem Vorjahres-Auto antreten musste. Der Ire gab eine fehlerlose Vorstellung und landete auf einem beeindruckenden fünften Rang.

 

Das mit Spannung erwartete Comeback von Toyota lief besser als von vielen Experten prognostiziert. Juho Häninen konnte sich zu Beginn in der Spitzengruppe um Neuville und Ogier behaupten, bevor der Finne auf der fünften Prüfung in einen Baum rutschte. Landsmann Jari-Matti Latvala konnte in Sachen Pace zwar nicht ganz mit seinem Teamkollegen mithalten, brachte seinen Yaris WRC aber immerhin ohne Feindkontakt ins Ziel. Dank der vielen Ausfälle schob sich der ehemalige VW-Pilot Platz für Platz nach vorne. Am letzten Tag profitierte Latvala auch noch von einem Motorenproblem bei Ott Tänak. Der Este lag auf Rang 2, als sein Fiesta-Triebwerk plötzlich nur noch auf 3 Zylindern lief. Mit einem Husarenritt auf der letzten Prüfung sicherte Tänak trotz des erheblichen Leistungsdefizits immerhin noch den dritten Podiumsplatz.

 

Zum Abschluss noch die Gesamtwertung der Rallye Monte Carlo 2017:

1. S. Ogier M-Sport World Rally Team Ford Fiesta RS WRC ’17 4:00:03.6
2. J.M. Latvala Toyota Gazoo Racing WRT Toyota Yaris WRC ’17 +2.15,0
3. O. Tänak M-Sport World Rally Team Ford Fiesta RS WRC ’17 +2.57,8
4. D. Sordo Hyundai Motorsport Hyundai i20 Coupe WRC ’17 +3.35,8
5. C. Breen Citroën Total Abu Dhabi WRT Citroën DS3 WRC +3.47,8
6. E. Evans M-Sport World Rally Team Ford Fiesta RS WRC ’17 +6.45,0
7. A. Mikkelsen
Škoda Motorsport
Škoda Fabia R5 +9.32,7
8. J. Kopecky
Škoda Motorsport
Škoda Fabia R5 +12.58,1
9. S. Lefebvre Citroën Total Abu Dhabi WRT Citroën C3 WRC ’17 +14.43,8
10. B. Bouffier Gemini Clinic Rally Team Ford Fiesta R5 +16.09,4