Atemberaubender Auftakt der WRC 2014

Gleich zu Beginn der Rallye Monte Carlo 2014 , gab es auf der ersten Wertungsprüfung etliche Überraschungen. Bei aktuellen Regen und Schnee gab es auch teilweise schwarzes Eis. Das Weltmeisterteam von 2013, VW, verzockte sich mit der Reifenwahl und setzte auf weiche Slicks – damit waren große Zeitverluste für alle drei Fahrer vorprogrammiert. Auch für die WM-Rückkehrer Hyundai verlief diese Prüfung für ihren Nummer 1 Fahrer gar nicht gut – er rutschte in einer Rechtskurve zu Beginn der 25,49km langen Wertungsprüfung von der Strecke und riss mit dem Heck einen Telegrafenmasten um. Damit war das Heck des i20 WRC beschädigt und keine weiter fahrt mehr möglich. Den Insassen passierte nichts. Probleme gab es auh für WM Urgestein Francois Delecour, der mit einem Fiesta RS WRC an den Start ging, schied in dieser WP mit Probleme mit dem Gaspedal aus. Auch der Tschechische WM-Fahrer Martin Prokop kämpfte mit Problemen seiner Batterie.




Die WP-Bestzeit sicherte sich WM-Neuling Robert Kubica, vor Bouffier und Ogier. Eine super WP Zeit fuhr Sebastien Chardonnet, der gerade einmal 0,8 Sekunden langsamer war als der Weltmeister Ogier. Nun folgte eine etwas kürzere Stage, in der jedoch Prokop nicht mehr starten konnte – seine Lichtmaschine war defekt und somit eine weiterfahrt nicht möglich. Damit ist er aus der Rallye draußen, da bei der Rallye Monte-Carlo keine Rally2 Regeln Anwendung finden – zum Glück hat er in diesem Jahr bei etlichen europäischen WRC Läufen einen Teamkollegen, sodass Melicharek die JipoCar Fahnen hochhält. Erneut konnte hier Kubica die schnellste Zeit erfahren vor Latvala und Ciroen-Neuling Kris Meeke.

Damit war es aber noch nicht genug am Vormittag. Es schneite auf großen Teile der 19,34km langen WP, sodass alle mit Slickreifen unterwegs waren erneut viel Zeit verloren. Auch der bis dahin Führende Kubica rutsche auf den 4.Platz ab. Auch Ogier verlor die gleiche Zeit wie Kubica, jedoch verlor Latvala auf die Bestzeit von Bouffier fast 2.30 Minuten.

Ein schlechter Einstand für VW, jedoch mit einigen Überraschungen – der letzte neue Hyundai i20 WRC pilotiert von Sordo, belegt zum Mittagsservice den 3.Rang.



Nach dem Service mit Reifenwechseln und einigen Setup-Änderungen für Latvala gleich auf der WP4 eine deutliche Bestzeit vor Sordo und Kubica. Jedoch schlug der Weltmeister auf der fünften Stage mit einer TOP-Zeit zurück. Leider war dort der letzte Hyundai nicht mehr dabei – er musste auf der Verbindungsstrecke mit leerer Batterie aufgeben. Hier war auch , wie bei Prokop, die Lichtmaschine kaputt gegangen. Ein schlechter Tag für das neue Hyundai Shell Werksteam. Aber man konnte einige Wertungskilometer abspulen.

Die letzte Bestzeit des Tages holte sich Ogier vor Latvala und Ostberg, der jetzt auch für Citroen fährt. An der Spitze des ersten Tages liegt Bouffier, vor Meeke (38,8s) und Kubica (39,5s).




Der zweite Tag startete mit der längsten Prüfung der Rallye – über 49,03km Highspeed-Action, wo sich Ogier weiter nach Vorne zu Bouffier kämpfte. Hier gab es sehr große Zeitenunterschiede, sodass ab dem 10.Platz der Stage alle über 3.21 Minuten Rückstand auf die Bestzeit hatten. Auf der 2.Wertungsprüfung des Tages regnete es stark und so stand sehr viel Wasser auf der Strecke, gemischt mit vereinzelten schwarzen Eisplatten. Kubica kämpfte sich weiter nach Vorne und verkürzte so den Rückstand auf Meeke auf 0,8 Sekunden vor dem Mittag. Latvala belegte nach falschen Reifenwahl am Vortag mittlerweile schon den 6.Rang, jedoch schon mit fast 3 Minuten Rückstand auf dem Führenden.


Nach dem Mittagservice ging es für alle Richtung Monaco, mit 2 anderen Prüfungen als in der ersten Schleife des Freitages. Als erstes noch einmal über die schwierige 49,03km Wertungsprüfung. Dort fuhr Ogier wie entfesselt und holte 47 Sekunden aufBouffier auf und übernahm damit auch zum ersten Mal in der Rallye die Führung. Erneutest Pech für Latvala, der auf der WP sich einen Reifenschaden einfuhr und diesen dann Wechseln musste – Zeitverlust auf Ogier 3.02 Minuten. Auch die Überholung des vor ihm fahrenden Evans kostete noch etwas Zeit und rutsche so auf Platz 8 zurück. Auch Robert Kubica kam nicht über die Prüfung hinaus, da er sein Fiesta RS WRC in einer Rechtskurve nicht mehr eingelenkt hatte, touchierte er einen Brückenpfeiler. Dier letzte Bestzeit vor Monaco sicherte sich Jari-Matti Latvala und schob sich mit der tollen Zeit an den jungen Elfyn Evans vorbei, bei seinem Monte Carlo Debüt. Erwähnenswert ist auch der Auftritt von Marc Duez mit seinem 911 996 GT3, der immerhin noch mit dabei ist. Aber durch den Heckangetriebenen Porsche hatte er zu Beginn der Rallye große Zeitverluste durch die schwierigen Bedingungen zu kommen. Nachdem alle Fahrzeuge im Parc Ferme im Hafen von Monaco angelangt waren, gab es erst mal eine Nachtruhe, bevor am Vormittag ein großer 45-minütiger Service anstand. Die Bedingungen auf den folgende zwei Prüfungen am Nachmittag waren schwierig vorherzusagen, da es bereits im Hafen den ganzen Samstag regnete.


Bei der ersten Überfahrt über die legendäre Col de Turini WP gab es am Start regene und je Höher die Anfahrt zum Col wurde, je mehr Schnee gab es und oben auf dem Hügel gab es noch mehr von dem weißen, rutschigen Belag. Ogier fuhr erneut die Bestzeit vor Latvala und Bouffier. Auch auf der 2.Wertungsprüfung des Tages sicherte sich Ogier die schnellste Zeit, gefolgt von Meeke und Latvala. Beim zweiten Durchfahrt dieser WP gibt es Zusatzpunkte, da sie als PowerStage ausgewählt wurde. Hirvonen ging ans einem M-Sport Teamkollegen Evans vorbei. Bei der nächtlichen letzten Schleife der 2014 Rallye Monte-Carlo sollte es nochmal einige Überraschungen geben. Die 0 Autos bzw. der ersten Teilnehmer Melicharek kam nicht mehr bis zum Col de Turni hoch und blieb im hohen Schnee stecken. Der nachfolgende Mikkelsen kam nicht vorbei und nach kurzer zeit gibt es einen großen Stau und die Streckenposten und Fans versuchten die Auto auf den Col hoch zu schieben. Im Anschluss wurde die WP nicht gewertet. Das Problem bei Melicharek war, dass sein Differenzial nicht mehr richtig gearbeitet hatte und so keinen 4WD mehr hatte. Also nur noch die letzte WP in Wertung. Bereits während der vorletzten WP gab es auch Lichtmaschinenprobleme für Hirvonen. Er versuchte noch zur nächsten WP zu kommen, schaffte das auch noch. Aber musste am Ende kurz nach dem Start der WP stehen bleiben. Es ging für ihn nicht mehr weiter. Ein bitteres Ende, aber so ist eben die Rallye Monte Carlo.


Die letzte Bestzeit der Rallye und damit 3 extra Punkte sicherte sich Jari-Matti Latvala vor Ogier mit gerade einmal 0,2 Sekunden Rückstand und Meeke.



Passend wird es am letzten Tag nochmal in der WRC2 Wertung, wer hinter dem führenden Ukrainer Protasov ins Ziel kommt. Am Ende war es der Italiener Bertelli, der sich vor dem Iren Barrable behaupten konnte.



Hier noch das Endergebnis der Rallye Monte Carlo 2014:

1. S. Ogier Volkswagen Motorsport VW Polo R WRC 3:55.14,4
2. B. Bouffier M-Sport Ltd. Ford Fiesta RS WRC +1.18,9
3. K. Meeke Citroen Total Abu Dhabi WRT Citroen DS3 WRC +1.54,3
4. M. Ostberg Citroen Total Abu Dhabi WRT Citroen DS3 WRC +3.53,9
5. J.-M. Latvala Volkswagen Motorsport VW Polo R WRC +6.08,3
6. E. Evans M-Sport Ltd. Ford Fiesta RS WRC +8.37,4
7. A. Mikkelsen Volkswagen Motorsport II VW Polo R WRC +11.42,3
8. J. Melicharek Slovakia World Rally Team Ford Fiesta RS WRC +21.56,2
9. M. Gamba Matteo Gamba Peugeot 207 S2000 +23.50,7
10. Y. Protasov Yuriy Protasov Ford Fiesta R5 +25.43,1



Der Puntkestand nach dem Auftakt der 2014 WRC Saison:

1. S. Ogier 27 Pkt
2. B. Bouffier 18 Pkt
3. K. Meeke 16 Pkt
4. J-M. Latvala 13 Pkt
5. M. Ostberg 12 Pkt
6. E. Evans 8 Pkt
7. A. Mikkelsen 6 Pkt
8. J. Melicharek 4 Pkt
9. M. Gamba 2 Pkt
10. Y. Protasov 1 Pkt



Der Puntkestand nach dem Auftakt der 2014 WRC2 Saison:

1. Y. Protasov 25 Pkt
2. L. Bertelli 18 Pkt
3. R. Barrable 15 Pkt
4. A. Kremer 12 Pkt
5. M. Redina 12 Pkt
6. J. Serderidis 8 Pkt