Das brüllende Zebra in Sachsen

Ruben Zeltner freut sich mit neuem Porsche auf die AvD-Sachsen-Rallye


Bei der diesjährigen Jubiläumsausgabe der AvD-Sachsen-Rallye messen sich Deutschlands Top-Rallyepiloten auf den anspruchsvollen Wertungsprüfungen rund um Zwickau und im angrenzenden Vogtland. An zwei Tagen gilt es für die fast 70 Teams 10 Wertungsprüfungen über rund 120 km Streckenlänge zu absolvieren. Einer der Favoriten der Veranstaltung sind Ruben und Petra Zeltner (beide Liechtenstein) im Porsche 911 GT3, den sie aufgrund des Designs als Zebra bezeichnen. Ruben Zeltner, Geschäftsführer des Sachsenrings, äußert sich in folgendem Interview zur Veranstaltung, seinem neu aufgebauten Porsche und seiner Motivation:

Ruben, wenn du an die letztjährige Ausgabe der AvD-Sachsen-Rallye denkst, was bleibt da in deiner Erinnerung zurück?

Es gibt da viele positive Erinnerungen, aber auch eine große Enttäuschung!
Unglaubliches Publikumsinteresse war eines der Highlights. Nach der letzten WP am ersten Abend fuhren wir in den Serviceplatz in ein Menschenspalier ein. Wir hatten das Gefühl bei einem WM-Lauf zu sein. Auch der Hauptmarkt war brechend voll mit begeisterten Rallye-Fans. Am nächsten Tag hatten wir als Highlight unsere „Heimprüfung“ Neuschönburg, wo wir im Nassen überlegen eine Bestzeit fuhren. Von dieser Fahrt existiert auf Youtube eine Onboard-Aufnahme, die mittlerweile mehrere hundertausend Mal angeklickt wurde. Die große Enttäuschung kam dann mit dem Ausfall durch eine gebrochene Antriebswelle.



Du kennst zahlreiche Rallyepisten in Deutschland. Was gefällt dir an der AvD-Sachsen-Rallye, welchen Charakter bzw. sportlichen Stellenwert schreibst du ihr zu?

Die AvD-Sachsen-Rallye zeichnet sich durch unglaublich schnelle und damit selektive Wertungsprüfungen aus. Aus diesem Grund zählt sie für mich zu den schönsten Rallyes in Deutschland – ideal natürlich für unseren Porsche.


Du bist seit vielen Jahren Geschäftsführer am Sachsenring. Birgt diese Heimveranstaltung daher eine besondere Motivation, einen speziellen Kick?

Der große und besondere Kick für mich ist, vor heimischen Fans und Sponsoren zu fahren. Es gibt auch bei keinem anderen Lauf in Deutschland so eine tolle Atmosphäre im Servicepark wie in der Innenstadt von Zwickau.


Ruben, du hast über Winter einen neuen Porsche 997 GT3 im Rallyetrimm aufgebaut, was war deine Motivation dazu?

In erster Linie war es ein MUSS ein neues Auto zu bauen, da das alte „brüllende Zebra“, ein Porsche 996, nicht mehr homologiert ist und damit nicht mehr in der Deutschen Rallyemeisterschaft punkteberechtigt ist.


Bei der Rallye Erzgebirge vor wenigen Wochen hast du mit dem neuen GT3 einen ersten Gesamtsieg gefahren. Was war das für ein Gefühl?

Ein traumhaftes Gefühl, weil das Auto von der ersten Fahrminute an perfekt funktionierte. Man muss sich vorstellen, dass mein kleines aber feines Mechaniker-Team in ihrer kostbaren Freizeit ein komplett neues Auto aufgebaut hat. Viel Zeit und endlose Nachtschichten waren notwendig um diese neue Auto aufzubauen. Dafür bin ich meinen Jungs und auch ihren verständnisvollen Frauen unendlich dankbar!


Du gehörst zu den Favoriten bei der AvD-Sachsen-Rallye. Besonders große Konkurrenz droht aus dem Porsche-Lager. Wer kann dir alles gefährlich werden?


In erster Linie Olaf Dobberkau im baugleichen Porsche 997 GT3. Olaf ist letztes Jahr in der zweiten Jahreshälfte unglaublich schnell geworden. Das wird ein heißes Match auf höchstem Niveau. Man darf aber auch Maik Stölzel nicht vergessen, der wieder zu einer tollen Form zurückgefunden hat.


Abschließend, auf was freust du dich bei deiner Heim-Veranstaltung am meisten?

Wie schon gesagt, auf die schnellen Asphalt-Prüfungen, wo wir im Porsche die „großen“ Gänge auspacken und das Zebra wieder so richtig brüllen darf!


Quelle: media-activa.de