Die Happy in Erfurt – Verdammt war das Geil

Text von Ralf Thiers

Der 4. April 2009 wird wohl auf Ewigkeit in meiner Erinnerung bleiben.

D

as Auto war gewaschen, die Haare waren gestylt. Marta wir kommen. Nach gut zwei Stunden Fahrt waren wir da – Erfurt.Irgendwie erinnerte mich diese Stadt an Prag – doch diese Stadt hat etwas besonderes. Mein persönlicher Cityguide kannte sich gut aus und zeigte mir die wunderschöne Altstadt. Das lenkte mich ganz gut ab, von dem was kommen sollte.

Dann war es soweit: vor uns das ehemalige Gewerkschaftshaus in Erfurt. Ein Klein-Transporter und ein LKW und an der Rückseite des Gebäudes stand ein alter Bus mit Anhänger.

Das war der Leihbus von Die Happy — der Rote war ja mit Getriebeproblemen stehen geblieben.

Die ersten Fans stehen vor dem Eingang und warten bereits gute zwei Stunden vor dem Einlass. Immer wieder lese ich mir meine vorbereiteten Fragen durch, und lausche den letzten Probetönen, die durch ein offenes Fenster durchdringen.
Die Tourleiterin lotste uns dann zu einem Nebeneingang. Kaum stehen wir im Treppenhaus, da kommt auch schon Thorsten an uns vorbei gelaufen. Ein kurzes „Hallo“ gibt mir das Gefühl: wir kenn uns schon lang. Kirsten sucht Marta die gerade draußen an der frischen Luft mit „Katze“ spazieren ging. Sie betritt das Treppenhaus, indem wir warteten, grüsste uns freundlich und geht dann telefonierend an uns vorbei. Die Tourleiterin bittet uns ihr zu folgen.
Ralph begrüßt uns – Respekt- der Mann ist Cool.

Wenige Minuten später sitzen wir in einem kleinen Raum auf der einen Couch Marta und Ralph auf der anderen wir. Und Katze mittendrin. Ich stelle uns kurz vor und beginne meine erste Frage zu stellen. Geduldig hören die Zwei mir aufmerksam zu und Marta antwortet auf meine Frage.
Jede Antwort macht die beiden mehr und mehr sympathisch. Diese gesunde Einstellung zum Leben, überzeugt mich total. Die Zeit rennt wie im Flug und schon haben wir die letzte Frage gestellt. Ich bin völlig fertig als Marta und Ralph mir die Hand zum Abschied reichen. Geschafft!!! Total Happy verlassen wir das Treppenhaus und reihen uns in die Schlange wartenden Fans ein.

Und da steh wirklich alle. Jung und Alt. Es werden immer mehr. Nun endlich der Einlass — die Tür öffnet sich. Der Saal ist nicht riesig, aber typisch für ein perfektes
Die Happy-Konzert. Auf der Bühne steht schon alles parat. Plötzlich taucht Jake Roeder auf – wer verdammt soll das sein?

Mein erster Eindruck täuscht mich nicht — der Typ hat es drauf .
Innerhalb kürzester Zeit hat er die Fans überzeugt und heizt dem Publikum mächtig ein — mit Witz und Charme. Mit einer wirklich guten Musik sorgt er für eine gute Stimmung. Mist, mir fällt gerade ein, ob ich die CD mir nicht noch besorgen soll.

Ein kleiner Umbau folgt. Auf den kleinen Tischchen bekam jeder sein eigenes Getränk, für den Auftritt, aufgestellt. Die Band betritt die Bühne. Das vorletzte Konzert der Live & Acoustic Tour . Erfurt und ich mitten drin.

Thorsten , Jürgen und Ralph, sowie Patrik Wieland und Lutz Möller, sind alle im feinsten „Zwirn“ gekleidet. Und jetzt kommt Marta.

Fast artig und brav in einem dezentem schwarzen Kleid und dann geht’s auch schon los — ehrlich gesagt dachte ich
mehr an ein unpluggt Konzert, aber was es hier auf die Ohren gab, war einzigartig. Natürlich ist dieses Konzert ruhiger als die vorherige Tour, zu ihrem Album „SIX“, aber leise war’s bestimmt nicht.

Marta beginnt auch sofort mit dem Publikum zu Spielen. Der Saal beginnt innerhalb kürzester Zeit zu beben. Wahnsinn, vor nicht ganz zwei Stunden saßen wir noch beim Interview und nun steh ich hier und höre diesen Hammer-sound. Aus der eben noch so ruhigen und ausgeglichen Marta wird die „Super–Rock– Röhre“.

Perfekt spielt die Band zusammen – aber eine fehlt: Sabine. Aber auch hier ist ein ebenbürtiger Ersatz gefunden: Taifun.Taifun sorgt für eine feine, aber sehr interessante Geräuschkulisse.
Wie bei jedem Konzert hab ich das Gefühl, dass Marta und die Band nur für mich spielen.

Ich beginne die Welt um mich herum zu vergessen.
Supersongs wie „Supersonic Speed“ performt Marta und macht daraus fast eine ruhige Balade. Mit Contra-Bass und Sound-Gitarre gibt es ganz klare Töne — handgemacht und unvergesslich.

Und genau das ist es, was diese Band und Ihre Konzerte so besonderst macht. Die Happy — nicht leben mit den Fans, sondern für die Fans.

Wir wünschen Die Happy eine erfolgreiche Festivalzeit und freuen uns schon auf eure Tour zur Weihnachtszeit.

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